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Professor der IU wird ab Oktober Co-Editor beim Journal „Economics“

13. April 2022

Prof. Dr. rer. pol. Christos Evangelinos übernimmt ab Oktober die Rolle als Co-Editor beim Journal „Economics“. In dem hochwertigen Magazin sind bereits drei Nobelpreisträger sowie weitere namhafte Ökonomen im Advisory Board beschäftigt. An der IU Internationale Hochschule ist Evangelinos bereits seit 2014 für quantitative Methoden und Volkswirtschaftslehre an der IU und erzählt im Interview, wie die neue Rolle seine Lehre an der IU beeinflusst.

Was macht, Ihrer Meinung nach, die Lehre an der IU besonders?

Die Offenheit für neue Lehr- und Prüfungskonzepte: An der IU gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Lehr- und Prüfungsformen, die das Lernen für die Studierenden einfacher machen. Außerdem ist der direkte Kontakt zwischen Professor:innen und Studierenden, der insbesondere aufgrund der kleinen Gruppen ein Zusammenwachsen ermöglicht, hervorzuheben. Auch die Diversität als Hauptleitprinzip der Hochschule ist hier zu nennen. Wir sind stolz, einer der ersten Hochschulen in Deutschland zu sein, die Fragen der Diversität und respektvollen gesellschaftlichen Umgangs miteinander im Lehralltag lebt.

Sie steigen als Co-Editor beim Journal „Economics“ ein. Wie kam es dazu?

Das Journal beabsichtigt, in der Zukunft mehr wissenschaftliche Beiträge zu veröffentlichen. Die Qualitätsprüfung der eingereichten Manuskripte wird, den akademischen Gepflogenheiten entsprechend, von Kolleg:innen übernommen, die bereits in der Vergangenheit intensiv in der entsprechenden Disziplin geforscht und publiziert haben. Aus diesem Grund fragte mich die Editorin in Chief, Prof. Dr. Katharine E. Rockett von der University of Essex, ob ich bereit wäre, das Ressort „Mikroökonomie des Transportbereichs“ zu übernehmen. Das habe ich ohne Weiteres akzeptiert. Schließlich handelt es sich um ein Journal, das drei Nobelpreisträger in seinen Reihen hat.

Was werden Ihre Aufgaben dort sein?

Ich prüfe, ob die eingereichten Beiträge den Zielen und Vorgaben des Journals entsprechen. Dann leite ich die Beiträge an anonyme Gutachter:innen weiter und entscheide schließlich über die Annahme oder die Ablehnung der Manuskripte nach dem Begutachtungsprozess. Außerdem gehört die Initiierung und wissenschaftliche Begleitung von Sonderheften mit einem singulären thematischen Schwerpunkt zu meinem Aufgabenfeld.

Welche thematischen Schwerpunkte behandeln Sie in Lehre und beim Journal?

Ich halte Lehrveranstaltungen mit volkswirtschaftlichem Inhalt sowie Lehrveranstaltungen der statistisch bzw. ökonometrischen Methodenlehre. Im Journal übernehme ich Fragestellungen der Verkehrsökonomie und -politik. In mein Ressort fallen Fragen, wie beispielsweise die Umweltauswirkungen der Verkehrs- und Politikoptionen, um sie auf ein gesellschaftlich optimales Niveau zu verringern. Oder ich beschäftige mich mit Reaktionen im individuellen Verkehrsverhalten auf geänderte Rahmenbedingungen. Denk dazu einfach an die gestiegenen Spritpreise oder an Parkgebühren. Außerdem befasse ich mich mit Fragen der optimalen Gestaltung zukünftiger Mobilitätsformen, wie autonome Fahrzeuge.

Wie werden Sie Ihre jetzige Rolle in Ihre Lehre an der IU einbringen?

Winston Churchill hatte mal sinngemäß gesagt: „Wenn ich zwei Ökonomen eine Frage zu einem Problem stelle, bekomme ich drei unterschiedliche Antworten. Eine Antwort vom ersten Ökonomen und zwei von J.M. Keynes.“ Gerade diese Meinungsvielfalt und kritische Reflektion wissenschaftlicher Fragestellungen zeigt sich durch die Mitherausgeberschaft des Journals. Deswegen ist es mir ein Herzensanliegen, kritische Reflektion und eine allumfassende Darstellung der behandelten Frage in meine Lehre einzubringen. Das mache ich in meinen Vorlesungen mit Beispielen, die auch den Themenbereichen und der wissenschaftlichen Auseinandersetzung im Journal entstammen. Ein Beispiel dazu: Viele sagen, dass sie durch die autonomen Fahrzeuge der Stauungsgrad, die Umweltauswirkungen und die Anzahl der Unfälle im Straßenverkehr verringern werden. Als Gründe nennen sie, dass die Fahrzeuge die vorhandene Infrastruktur optimal nutzen werden, d.h. mit einer optimalen Route und einer optimalen Geschwindigkeit. Allerdings ist keine dieser Auswirkungen sicher, geschweige denn von deren Magnitude. Wenn zum Beispiel auf lokaler Ebene hinreichend hohe Parkgebühren existieren, kann es sein, dass autonome Fahrzeuge einfach so lange mit minimaler Geschwindigkeit kreisen, bis ihre Fahrer:innen wieder in das Auto einsteigt. Dies würde die Stausituation in den Städten verschlechtern und wäre sicherlich der Umwelt nicht dienlich.

Gibt Ihnen Ihre Tätigkeit an der IU und mit Ihren Studierenden Impulse für Ihre Zukunft bei „Economics“?

Das kann man nicht ausschließen. Manchmal kommen von den Studierenden frische und innovative Ideen, die wissenschaftlich sehr interessant sind.

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