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Was lernt man da eigentlich konkret… im dualen Studium Immobilienwirtschaft?
Duales Studium Immobilienwirtschaft Immobilienwirtschaft

16. Juni 2021

Nicht immer weiß man so genau, ob sich die eigene Vorstellung tatsächlich mit den Inhalten eines Studiums deckt. In der Immobilienbranche ist der klassische Weg eine kaufmännische Ausbildung. Studiengänge in diesem Bereich sind noch verhältnismäßig jung. Daher erklärt Dir unser Studiengangsleiter, Prof. Dr. Thilo Ballering, welche Inhalte Dich im dualen Studium Immobilienwirtschaft genau erwarten.

Prof. Dr. Ballering, Sie lehren seit 2017 Immobilienwirtschaft an der IU und sind nun Studiengangsleiter für das duale Studium Immobilienwirtschaft. Wie kann man sich dieses Studium vorstellen? Wie sieht der Studienalltag aus?

Thilo Ballering: Das Management von Immobilien ist als wissenschaftliche Disziplin noch ein recht junges Feld. Dennoch gibt es in dem Bereich nun schon zahlreiche theoretische Modelle und Konzepte und die sind Inhalte des Studiums. In den Vorlesungen geht es also unter anderem darum, Begrifflichkeiten und Zusammenhänge zu verstehen, zum Beispiel bei der Immobilienbewertung oder der Projektentwicklung. Gleichzeitig stellen wir einen direkten praktischen Bezug her, indem die Studierenden Beispiele aus dem Alltag ihres Praxisunternehmens mitbringen, die wir gemeinsam erörtern. Und wir diskutieren aktuelle Fragestellungen der Immobilienbranche, z. B. welche Auswirkungen die Corona-Situation auf den Immobilienmarkt hat. Das funktioniert gut, weil Immobilien immer ein sehr greifbares und präsentes Thema sind. Für diese Mischung aus theoretischen Konzepten und Praxisbezug haben wir verschiedene Formate: die klassische Vorlesung, Seminare, die integrierte Vorlesung und noch weitere. Optimal ergänzt wird das alles durch die Arbeit der Studierenden beim Praxispartner.

Inwiefern gehen die Aufgaben beim Praxispartner mit den Inhalten der Vorlesungen Hand in Hand?

Ballering: Das hängt natürlich stark davon ab, in welchem Unternehmen die Studierenden arbeiten. Wer bei einem Maklerunternehmen beschäftigt ist, für den ist die Vorlesung Immobilienmarketing besonders relevant; für jemanden, der bei einem Projektentwickler arbeitet, ist das Modul Projektentwicklung wahrscheinlich interessanter. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass der Bezug zur Theorie an der Hochschule sehr gut funktioniert. Vor allem in mittelständischen Unternehmen sind die Studierenden in viele Themen, die das Unternehmen abdeckt, eingebunden. Auf diese Weise können sie ihr neues Immobilienwissen in der Praxis immer wieder unmittelbar spiegeln und anwenden.

Woran erkennen Bewerber, ob das Studium das Richtige für sie ist?

Ballering: Es ist ein betriebswirtschaftliches Studium, Interessierte sollten also einen Zugang zu wirtschaftlichen Fragestellungen haben und mit Zahlen umgehen können. Außerdem sollten sie analytisch versiert sein, das heißt, Dinge hinterfragen und strukturieren können. Und ganz wichtig ist, dass man ein hohes Interesse an der Immobilienbranche als Ganzes mitbringt. Dass man sich regelmäßig informiert, was passiert in der Branche, was sind die aktuellen Trends und Entwicklungen. Es vergeht kaum eine Woche, ohne dass die Immobilienbranche Teil der medialen Berichterstattung ist. Denn sie betrifft alle Teile der Gesellschaft, ob als Nutzer, Mieter oder als Eigentümer. Es ist ein sehr spannendes Thema, ein Bereich, in dem viel passiert. Also hilft es auf jeden Fall, am Ball zu bleiben und die Berichte in den Medien zu verfolgen.

Welche Vorteile hat das duale Studium Immobilienwirtschaft gegenüber einer klassischen Berufsausbildung?

Ballering: Die Immobilienwirtschaft war schon immer sehr praxisbezogen. Doch nun hat sie sich auch als Wissenschaftsdisziplin entwickelt und ist deutlich anspruchsvoller geworden. Im Studium geht man im Vergleich zur Ausbildung sowohl tiefer auf die Inhalte ein als auch mehr in die Breite. Die Branche sucht nach gut ausgebildetem Nachwuchs, der sich den Themen und Problemstellungen mit akademischem Anspruch nähert und sie auch wissenschaftlich durchdringt. Denn lange Zeit konnte man in der Branche auch ohne passende Ausbildung arbeiten. Darunter hat das Image der Branche in der Vergangenheit gelitten.

Welche Tätigkeiten können Absolventen nach dem Studium beispielsweise aufnehmen?

Ballering: Die Immobilienbranche ist wirklich sehr vielfältig, daher sind die Tätigkeiten breit gefächert. Es gibt natürlich die klassischen Berufe, wie zum Beispiel den des Maklers, bei dem man mit Verkauf und Vermietung zu tun hat. Der zweite große Bereich ist die Immobilienverwaltung. Hier gibt es sowohl kleinere Unternehmen als auch große Firmen, in denen man tätig sein kann. Breit gefächert und sehr interdisziplinär ist das spannende Berufsbild des Projektentwicklers. Und schließlich gibt es noch den Bereich der sogenannten Non-Property-Companies, wie zum Beispiel Deutsche Post DHL, wo ich selbst tätig war. Diese Unternehmen haben oftmals sehr große und komplexe Immobilienbestände und decken zahlreiche Themen des Immobilienmanagements selbst ab.

Wie sind die Berufsaussichten?

Ballering: Sehr gut. Es wird weiter investiert, gebaut und vermietet – sowohl auf dem Wohnungsmarkt als auch auf dem Büro- und Gewerbemarkt. In der Branche spricht man von Vollbeschäftigung. Die Unternehmen wachsen und haben dann das Problem, das auch andere Branchen kennen: Fachkräfte gehen in den Ruhestand – und kommen genug junge Fachkräfte nach? Nachwuchskräfte mit Know-how und praktischer Erfahrung sind sehr gefragt und werden von den Unternehmen schon früh umworben. Wenn man dann mit dem dualen Bachelor Immobilienwirtschaft um die Ecke kommt, hat man sehr gute Einstiegschancen ins Berufsleben.

Vielen Dank für das ausführliche Interview. 

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