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Was lernt man da eigentlich konkret… im dualen Studium Personalmanagement?
Duales Studium Personalmanagement Personalmanagement

24. Juni 2020

Nicht immer weiß man so genau, was sich hinter dem Namen eines Studienganges verbirgt und ob sich die eigene Vorstellung tatsächlich mit den Inhalten eines Studiums deckt. Wir möchten Dir bei der Orientierung weiterhelfen. In diesem Artikel beleuchten wir den Studiengang Personalmanagement. Im Interview erzählt Dir unsere Studiengangsleiterin, Prof. Dr. Susanne Haenel, welche Inhalte Dich im dualen Studium genau erwarten und welche beruflichen Türen Dir nach dem Abschluss offenstehen.

Prof. Dr. Haenel, Sie sind nicht nur Professorin und Studiengangsleiterin für Personalmanagement an der IU Duales Studium, sondern auch seit über 15 Jahren im Human Resource Management tätig. Sie haben in großen und kleinen Unternehmen gearbeitet, als Führungskraft, Beraterin und Trainerin. Personalmanagement ist einfach ein breites Feld mit vielfältigen Möglichkeiten. Auf welche Tätigkeiten bereitet das duale Studium Personalmanagement beispielsweise vor?

Susanne Haenel: Der Studiengang zielt primär auf eine Tätigkeit im mittleren Management ab, etwa als Referent oder Führungskraft im Bereich Human Resource Management. Auch im Organisations-, Prozess- oder Dienstleistungsmanagement können Absolventen tätig sein. Weitere Einsatzfelder sind Unternehmens- und Personalberatungen, Personaldienstleister, Versicherungen, Verbände, öffentliche Verwaltungen sowie Kommunen. Die verschiedenen Module innerhalb des dualen Studiengangs Personalmanagement decken unterschiedliche Schwerpunkte moderner Personalarbeit ab und bieten somit die Möglichkeit einer fachlichen Spezialisierung, beispielsweise in Richtung Personalentwicklung oder Talent Akquisition.

Welche Inhalte lernen Studierende im dualen Studium und wie kann man sich den Vorlesungsalltag vorstellen?

Haenel: Die Inhalte spiegeln die Anforderungen eines modernen Personalmanagements in der Arbeitswelt 4.0. wider. Sie reichen von den klassischen Personalaufgaben wie Mitarbeitergewinnung, -entwicklung und -bindung über Personalführung und Organisationsgestaltung bis hin zum strategischen Personalmanagement. Dabei runden Basis-Spezialisierungen wie Arbeits- und Sozialrecht sowie Organisationspsychologie und Personaldienstleistung und -beratung die inhaltlichen Schwerpunkte ab. Im Alltag verbinden wir theoretische Kenntnisse mit praxisrelevanten Problemstellungen durch Fallstudien, Rollenspiele und Diskussionsrunden. Die kritische Reflexion der einzelnen Inhalte während der Vorlesung führt dazu, dass sich die Studierenden schnell mit den fachspezifischen Inhalten identifizieren und auch ihre Persönlichkeit im Rahmen der Vorlesung weiterentwickeln können.

Warum lohnt es sich, Personalmanagement dual zu studieren? Inwiefern ergänzt die Arbeit beim Praxispartner die Studieninhalte?

Haenel: Nicht nur werden die theoretischen Inhalte im Praxisbetrieb angewandt und vertieft, auch finden in fast jedem Semester Praxisprojekte statt. Dabei können die Studierenden Erkenntnisse, die sie in der Hochschule gewonnen haben, auf den betrieblichen Alltag übertragen und Problemlösungen für die eigene Praxis erarbeiten.

Welche Aufgaben haben Studierende bei ihren Praxispartnern?

Haenel: Die Aufgaben sind vielfältig. Beispielsweise erstellen Studierende Konzepte für das Social Media Recruiting, für die betriebliche Gesundheitsförderung, für das Onboarding oder auch die Einführung eines Mitarbeiterbindungsprogramms und sind dann an der operativen Umsetzung beteiligt. Ganz allgemein gesprochen bekommen sie nach Möglichkeit Aufgabenstellungen, die ihre fachlichen, methodischen und wissenschaftlichen Kenntnisse aus der Hochschule ergänzen.

Woran erkennen junge Menschen, dass das Studium und – später auch der Beruf – zu ihnen passt?

Haenel: Der Studiengang passt zu einem, wenn man Freude am Umgang mit Menschen hat. Wenn man sich gern mit personalrelevanten Themen beschäftigt und sich für die dynamischen Veränderungen der Arbeitswelt 4.0. und ihren einschneidenden Veränderungen interessiert. Und wenn man den Drang hat, ein vertieftes Wissen zu erlangen, eigene Lösungsideen zu generieren und diese im eigenen Praxisunternehmen umzusetzen.

Welche falschen Vorstellungen zum Thema Personalmanagement begegnen Ihnen immer wieder von Berufseinsteigern?

Haenel: Ich höre oft, dass die Studierenden mit ihrem Bachelorabschluss gleich ins strategische Personalmanagement einsteigen wollen. Konzepte entwickeln, auf einer „höheren“ Ebene eine Art Personalpolitik mitentwickeln, scheint als Einstieg sehr reizvoll zu sein. Aus meiner Sicht sollte jedoch ein Bachelorabsolvent erst einmal in die operative Personalarbeit einsteigen und sich mit der praktischen Umsetzung aller Personalaufgaben auseinandersetzen. Erst wenn man die administrativen Vorgänge der Personalaufgaben, seine Schnittstellen zu den einzelnen Abteilungen im Unternehmen sowie die dazugehörigen gesetzlichen Regelungen und deren Einhaltung kennt, hat man die Basis, eine weiterführende strategische Aufgabe erfolgreich zu meistern.

Wie sind die Berufsaussichten für Absolventen?

Haenel: Kurz gesagt: sehr gut! Tiefgreifende Veränderungen (Globalisierung, Digitalisierung, Wissensgesellschaft) spiegeln sich heute in Veränderungen innerhalb von Unternehmen und Branchen wider. In diesem Umfeld werden von Unternehmen erhöhte Effizienz, Flexibilität und radikale Innovationen gefordert; gleichzeitig steigen neben den Kundenbedürfnissen auch die Ansprüche der Belegschaft an, die vielschichtiger und technikaffiner geworden ist. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen kommt dem Human Resource Management eine Schlüsselrolle zu, die nur über ausgeprägte Methoden-, Fach- und Sozialkompetenz bewältigt werden kann. Diese Kompetenzen werden im dualen Studiengang Personalmanagement erworben.

Vielen Dank für das ausführliche Interview. 

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